Georg Matthäus Vischer

Karte der Steiermark als Kopf des Kriegsgottes Mars (1681)

Der österreichische Geistliche Georg Matthäus Vischer (1628, Wenns, Heiliges Römisches Reich–1696, Linz, HRR) wuchs in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges auf und wurde zum führenden Experten für die Festungsanlagen des Landes und zu einem gefragten Kartografen mit militärischem Einschlag. In seiner Karte der Steiermark von 1681 bilden die Farben und Grenzen der Region den Kopf des Kriegsgottes Mars.

Diese Darstellung der Steiermark als Bollwerk gegen den Osten, das den Feind am Vordringen in das Heilige Römische Reich Deutscher Nation hindern sollte, folgt einem Narrativ, das von den Nazis aufgegriffen wurde. Es hat die Region durch die Geschichte hindurch bis in die Gegenwart hinein heimgesucht. An den Seiten der Karte sind Bilder aus Vischers Serie Kriegstaten der Steirer zu sehen, die an historische Schlachten mit dem Osmanischen Reich erinnern.

Digitaldruck (Original: Radierung, Kupferstich, koloriert, auf Leinwand 125,6 × 139,3 cm)

Alte Galerie / Universalmuseum Joanneum