Künstler:in unbekannt

Allegorie auf die Domus Austriae (1580–85)

Domus Austriae (Haus Österreich): Dieser Name stand in der Geschichte Österreichs lange Zeit weder für ein bestimmtes Territorium noch für eine Volkszugehörigkeit, sondern für die Zugehörigkeit zum transnationalen Haus der Habsburger. Das erklärt die eigentümliche Hierarchie dieses Gemäldes, die der Geografie widerspricht: Österreich erhebt sich (als Pallas Athene) sowohl über Europa als auch über Afrika.

Auf dem rechten Obelisken (mit der Inschrift manebit: „er/sie/es wird bleiben“) bezeugt die Hand Gottes die dauerhafte Vorherrschaft Österreichs und weist auf den römischen Adler und den Siegeslorbeer. Der linke Obelisk (immota: „unverändert, unverrückbar“) zeigt Figuren, die verschiedene Bedrohungen symbolisieren: den König des rivalisierenden Frankreichs, die osmanischen Türken, die Juden und die indigenen Völker Amerikas, die damals unter der Herrschaft der spanischen Habsburger standen.

Öl auf Leinwand, 90,5 × 123,5 cm

Nordico Stadtmuseum Linz