Paolo Tessari

Bruch allʼitaliana (Italian-Style Break, 1973)

In den 1960er- und 1970er-Jahren fanden in Italien, einem von Faschismus und Krieg gezeichneten Land, heftige politische Kämpfe statt. Paolo Tessari (geb. 1945, Venedig, lebt in Sondrio) begann sich damals für die historischen Ereignisse zu interessieren, die 1861 zur Gründung des italienischen Nationalstaats geführt hatten. Er näherte sich ihnen mit den Mitteln der Pop Art an.

Bruch allʼitaliana zeigt acht Figuren aus dem Korps der königlichen Carabinieri. Sie wirken sarkastisch im Vergleich mit dem gewöhnlichen Pathos und Pomp patriotischer Gesten in der Kunst. Als grafischen Twist fügt Tessari drei Streifen wie die einer Flagge ein, so als wären die Farben ursprünglich auf den Hintergrund gemalt worden und unter einer schwarzen Schicht wieder aufgetaucht.

Inspiriert von Spielzeugsoldaten aus Pappe, erschienen diese karikaturartigen Silhouetten in den 1970er-Jahren lebensgroß in mehreren Installationen von Tessari auf repräsentativen Plätzen von Rom bis Triest.

Siebdruck auf Holzschablonen/Holztafel, 147 × 97 × 3,5 cm

Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum