Sarnath Banerjee

Fathers (2024)

Peter Rosegger und Rabindranath Tagore waren 1913 beide im Rennen um den Literaturnobelpreis. Sie waren Zeitgenossen, sind sich aber nie begegnet. In einer Reihe von Zeichnungen mit Bildunterschriften, die sich wie eine kleine Graphic Novel lesen (eine Gattung, für die er bekannt ist), erkundet Sarnath Banerjee geschickt die parallelen Entwicklungen ihrer Leben und die großen sozialen und kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Nationaldichtern.

Im Gegensatz zu Rosegger wurde Tagore in eine der reichsten bengalischen Familien hineingeboren. Er war ein vollendeter Kosmopolit und überzeugter Anhänger des Universalismus. Seine Ansichten galten nicht nur in Europa, sondern bis zu einem gewissen Grad auch in Indien als exotisch. Als der bengalische Dichter den Literaturnobelpreis gewann, wetterte die österreichische Presse rassistisch gegen ihn, und der steirische Landtag reichte eine formelle Beschwerde ein. Banerjee untersucht die seltsamen Zufälle und Gemeinsamkeiten in den Biografien der beiden und blickt über die Mechanismen der Dichterverehrung hinaus auf die Menschen hinter dem Mythos.

Sarnath Banerjee (1972, Kolkata, Indien) ist ein bildender Künstler, Autor von Graphic Fiction und Verleger. Er nutzt in seinen Arbeiten einen surrealen Stil, der Humor und realistische Zeichnungen mit subtilen Elementen verbindet. Banerjee hat vier Graphic Novels bei Penguin und HarperCollins veröffentlicht sowie die 17-teilige Comicserie The Hindu. Seine Werke werden international ausgestellt, etwa Gallery of Losers, das 2012 von der Frieze Foundation für die Olympischen Sommerspiele in London in Auftrag gegeben wurde und in der ganzen Stadt zu sehen war. Er lebt in Berlin.

In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ24

Zeichnungen und Texte

In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ24